"I wanna thank you"
Mit ihrem Song „I wanna thank you“ möchten sich Flüchtlinge aus der GADA-Traglufthalle für die erfahrene Hilfe in Deutschland bedanken. Nun haben sie das Lied vorgestellt, das rein zufällig entstand.
So kann Integration gelingen: Ein gutes Beispiel für interkulturelle Begegnung ist das einzigartige Musikprojekt „I wanna thank you“. Dabei bedanken sich Flüchtlinge aus der Gada-Traglufthalle „aus tiefstem Herzen“, so heißt es in dem selbst komponierten Song, bei allen, die ihnen „die Hand gereicht haben“ und die ihnen geben, „was sie jetzt brauchen“.
Der Song greift die Schrecken des Krieges auf, als „Bomben fielen“ und Freunde starben – „aber ich danke Gott, denn ich bin noch am Leben“, heißt es in dem Songtext. Geflüchtete aus Iran, Nigeria, Sierra Leone und Syrien haben nun gemeinsam mit Deutschen unter der Leitung des neuseeländischen Sängers und Songwriters Mathew James White ihr Dankeschön an Deutschland vorgestellt.
Dem Dankessong zugrunde lag der interkulturelle Songwriting-Workshop des Church’s Hill Jugendkulturvereins in Zusammenarbeit mit der vhs Bergkirchen, gefördert und begleitet von Mattias Fischer vom P. Obb-Labor des Bezirks Oberbayern. „Ein Wahnsinn, was passiert ist“, freute sich Fischer. Dem stimmte Korbinian Königseder von Church’s Hill zu: “Dass ein Song entsteht, war nicht zu erwarten.“ Und dass ein Künstler wie Mathew James White, der in Berlin lebt, sich so viel Zeit nimmt, sei genauso ungewöhnlich.
Die Erstaufführung des Songs „I wanna thank you“ fand im Bruggerhaus, dem Haus der Begegnung in Bergkirchen statt, mit Einheimischen, Mitarbeitern der Helferkreise und einer Reihe von Asylbewerbern. Das vhs-Team hatte schon im Vorfeld keine Mühe gescheut, um die unterkulturelle Begegnung zu einem außergewöhnlichen Ereignis zu machen.
Vhs-Vorsitzende Simone Kastl-Frisch betonte, dass ein Projekt nur mithilfe von Sponsoren wie dem Bezirk Oberbayern, dem Landkreis Dachau, der Gemeinde Bergkirchen und den hiesigen Banken durchführbar sei. Bürgermeister Simon Landmann dankte allen Projektbeteiligten für den gelungenen „kleinen Schritt“ – in Anbetracht der insgesamt großen Herausforderung. Landrat Stefan Löwl sagte: „Wir sollten als Zeichen der Anerkennung viel öfter Danke sagen“ – mit Blick auf die Helferkreise. Er überreichte ein Geldgeschenk.
Außerdem ging der Landrat auf die zeitliche Verzögerung der Auflösung der Gada-Unterkunft ein. Denn die Traglufthalle war als „Zwischenstation“ für drei bis vier Monate gedacht. Mit dem Bau von Containern komme man aber nicht nach. „Danke, dass Sie es aushalten“, sagte Löwl zu den Asylbewerbern.
Sie bedankten sich wiederum bei allen, die ihnen bisher zur Seite standen. Mit kulinarischen Köstlichkeiten ihrer Heimat verwöhnten sie die Besucher.
Bericht der "Dachauer Nachrichten" vom 14.09.16 von Ingrid Koch
Mit Unterstützung durch den Popularmusikbeauftragten des Bezirks Oberbayern, Matthias Fischer und in Kooperation mit Church´s Hill Jugendkulturverein e.V. und dem Sozialbüro.